BRAHMS Trio in a, op. 114.
BEETHOVEN Sextett in Es, op. 81b.
ZEMLINSKY Clarinet Trio in d, op. 3.
Vidor Nagy (va) Jürgen Gerlinger (vc) Carmen Piazzini (pn)
Edition HERA 2119 (67:55)
None of these pieces were composed for viola. Nonetheless, at least two of them either were recomposed for the Instrument or had the composer’s approbation to use the Instrument as a substitute. Such a little thing as instrumentation evidently is not going to get in the way of violist Vidor Nagy, who has elected to use the substitute in what is a remarkably fine recording.
The Brahms is of course his famous Clarinet Trio, one of the Richard Mühlfeld inspired pieces oft he late years. But we do know that Brahms himself actually played the viola version with Joseph Joachim, though despite the fact that Brahms reworked the two clarinet sonatas for the instrument, he had his copyist do it for the trio. The case of the Beethoven is somewhat different. This work is originally his Sextet for two horns and string quartet. In this case, almost concurrently with the completion of the work, he scored it for the forces on this recording. Beethoven wrote this at the young age of 25, during his second residency in Vienna. Mozart, whom he had hoped to study with, had died since he last set foot in the city, and Haydn was the composer of choice, though there is some question as to how good a teacher the old man was. The work is a joyous one, and listening to the viola account one almost gets the feeling that this was the preferred version – it was certainly the more popular, and went into a second printing. Beethoven was a master at viola-writing, to which his five string trios, and the many quartets and quintets testify.
Moving on to Zemlinsky, we enter another world. Unlike the two previous compositions, this one has no composer approval for its replacement of the clarinet by viola. Nevertheless, considering the rich palate of colors that the man’s harmonic effulgence consisted, it seems a natural choice that fits in very well with the composer’s overall chocolaty and burnished textures. The piece was written in 1896, and the young composer met Brahms that same year, who is said to have been effusive in his praise for his junior colleague, “talent emerging everywhere.” Zemlinsky took a Chance by entering this trio into a competition anonymously, with Brahms on the jury, and he won. His trio, only five years separated from that of Brahms, breathes the same air with perhaps a slightly different flavoring, Zemlinsky being more concerned with developmental variations and a great deal of polyphony. It certainly portends the music that was to follow from his hand later.
This is a brilliant recording with superb playing from all involved. They have zoomed in on the foundation aspects of each work and are able to present them in a manner that is consistent with each composer’s sound world. Sound is top notch and the performances excellent. This is a nice release that not only fills a gap but provides much pleasure as well.
FANFARE: Steven E. Ritter
Übersetzung:
Ein Jahrhundert in Wien
mit Werken von Beethoven, Brahms und Zemlinsky
Ausführende: Vidor Nagy (Viola), Jürgen Gerlinger (Cello), Carmen Piazzini (Klavier)
Edition Hera HER 2119
Keins dieser Stücke ist für Viola komponiert worden. Nichtsdestoweniger wurden mindestens zwei von ihnen für dieses Instrument umkomponiert oder hatten das Einverständnis des Komponisten, das Instrument als Ersatz zu benutzen. Vidor Nagy, der die Wahl getroffen hat, das Ersatzinstrument zu benutzen, lässt sich offenbar von einer Kleinigkeit wie der Instrumentierung bei einer bemerkenswert schönen Aufnahme nicht aufhalten.
Der Brahms ist natürlich sein berühmtes Klarinettentrio, eins der von Richard Mühlfeld inspirierten Werke der späten Jahre. Aber wir wissen sicher, dass Brahms selbst die Violafassung mit Joseph Joachim gespielt hat. Trotz der Tatsache, dass er selbst die zwei Klarinettensonaten für dieses Instrument umgearbeitet hat, betraute er beim Trio seinen Kopisten mit dieser Aufgabe. Der Fall des Werkes von Beethoven liegt etwas anders. Es war ursprünglich sein Sextett für zwei Hörner und Streichquartett. In diesem Fall hat er es beinahe zeitgleich mit der Vollendung des Werkes für die Stärken in dieser Aufnahme instrumentiert. Beethoven schrieb dies im jungen Alter von 25 Jahren, während seines zweiten Wienaufenthalts. Mozart, bei dem er gehofft hatte studieren zu können, war verstorben, seit Beethoven zum letzten Mal einen Fuß in die Stadt gesetzt hatte, und Haydn war der Komponist der Wahl, obwohl die Frage bestehen bleibt, wie gut der alte Mann als Lehrer war. Es ist ein fröhliches Stück, und wenn man auf den Part der Viola hört, bekommt man beinahe das Gefühl, dies sei die bevorzugte Version gewesen: Sicherlich war es die beliebtere, und sie erlebte eine zweite Auflage. Beethoven war ein Meister im Komponieren für Viola, wofür seine fünf Streichtrios, die vielen Quartette und Quintette Zeugnis ablegen.
Wenn wir weiter zu Zemlinsky gehen, betreten wir eine andere Welt. Anders als die beiden vorherigen Kompositionen hatte dieses nicht die Zustimmung des Komponisten, die Klarinette durch die Viola zu ersetzen. Wenn man allerdings den prächtigen Farbengeschmack in Betracht zieht, der den harmonischen Glanz des Mannes bestimmt, scheint die Wahl ganz selbstverständlich zu sein und passt sehr gut zu den insgesamt schokoladenfarbenen, auf Hochglanz polierten Strukturen. Das Stück ist 1896 komponiert worden, und der junge Komponist hat Brahms im gleichen Jahr kennengelernt. Der habe angeblich den jüngeren Kollegen überschwänglich gelobt, „bei dem die Begabung überall sichtbar werde“. Zemlinsky riskierte viel, als er dieses Trio anonym bei einem Wettbewerb einreichte, bei dem Brahms in der Jury saß – und er gewann. Sein Trio, das von dem von Brahms nur fünf Jahre getrennt ist, verströmt die gleiche Atmosphäre mit womöglich einer etwas anderen Geschmacksfarbe. Zemlinsky beschäftigt sich dabei mehr mit Entwicklungsvariationen und viel Polyphonie, was sicherlich die Musik vorausahnen lässt, die später noch aus seiner Feder fließen sollte.
Dies ist eine wunderbare Aufnahme, bei der alle Beteiligten hochklassig spielen. Sie fokussieren die grundlegenden Charakteristika jedes Werkes sehr deutlich und schaffen es, sie auf eine Art darzustellen, die im Einklang mit der klanglichen Welt jedes Komponisten ist. Die Klangqualität verdient die höchste Punktzahl, und die Darbietungen sind hervorragend. Dies ist eine Neuerscheinung, die nicht nur eine Lücke füllt, sondern außerdem noch großes Vergnügen bereitet.
FANFARE: Steven E. Ritter